Das Foto zum Wochenausklang und seine Geschichte

Es gibt ja angeblich 1001 Orte, die man gesehen haben muss bevor man stirbt. Der Markusplatz in Venedig gehört sicherlich dazu, der Eiffelturm oder die Karlsbrücke in Prag. Aber jetzt einmal ehrlich: Ist der Aufenthalt an solchen Orten auch dann noch atemraubend, wenn er mit tausenden anderen Menschen geteilt werden muss? Ich war am Trevibrunnen in Rom, weil mir meine Begleiter gesagt haben, so einen schönen Platz muss man auf sich wirken lassen. Es war Juli, das Thermometer kletterte an diesem Tag auf über 40 Grad und mit uns waren gefühlte 10.000 Menschen auf dem Platz. Es war grauenvoll…

In diesem Jahr war ich einige Male im Südwesten Englands unterwegs. Unsere Unterkunft lag keine zehn Meilen von Stonehenge entfernt. Schon seit Langem wünsche ich mir ein paar anständige Fotos von dieser prähistorischen Kultstädte. Doch egal, wann ich die Steinkreise passierte, es waren immer hunderte von Leuten drum herum. Ich hielt nie an, sondern beschleunigte und beschloss, es ein anderes Mal zu versuchen.

Beim sechsten Versuch hatte ich Glück – dachte ich. Es war November, die Abendsonne stand tief, der Parkplatz vor Stonehenge war gähnend leer, das konnte ich schon von weitem sehen. Ich war der einzige. Das hatte aber auch seinen Grund: Sorry, we are closed stand auf einem Schild und verwehrte mir den Zugang. Mein Foto habe ich dann trotzdem gemacht. Ich hielt meine Kamera über den Zaun und drückte auf den Auslöser.

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