Cottin/Faría, Das schwarze Buch der Farben

»Das schwarze Buch der Farben« ist zwar ein Bilderbuch, sicherlich keines im herkömmlichen Sinne, dafür aber mit Abstand das Bilderbuch, was mich in den letzten Jahren am meisten beeindruckt hat.

»Für Thomas schmeckt die Farbe Gelb nach Senf, und sie ist so weich wie der Flaum von Küken…«

Wie erklärt man einem Blinden, wie Farben aussehen? Dieses Bilderbuch schafft es auf sehr eindrucksvolle Weise. Zum einen werden in einem Satz kurz und sehr einfühlsam die Farben beschrieben, so wie Thomas (ein blinder Junge) sie empfindet.

So ist Braun die Farbe der vertrockneten Blätter, die unter seinen Füßen rascheln, Rot der Geschmack von Erdbeeren oder der Schmerz bei einer Wunde. Und Schwarz ist für ihn die Königin der Farben, weil sie so weich wie Seide ist, wenn seine Mama ihn umarmt und mit ihren Haaren umhüllt.

Die kurzen Texte werden in Braille wiederholt und auf der rechten Seite des Buches sind all die Federn, die Blätter, die Erdbeeren oder Regentropfen mit einem schwarzen Relieflack gedruckt. Abgesehen von den Texten ist dieses Buch komplett schwarz, aber doch farbenfroh.

»Das schwarze Buch der Farben« ist ein Buch, bei dem man BIlder sehen und ertasten kann, Schrift mit den Augen oder den Fingern lesen kann – ein Buch, dass die Sinne von Kindern und Erwachsenen gleichermaßen sensibilisiert.

Wunderschön und mutig und völlig zu Recht im vergangenen Jahr mit dem Bologna Ragazzi Award ausgezeichnet.

Menena Cottin / Rosana Faría
Das schwarze Buch der Farben
Fischer Schatzinsel
€ 16,90
Für alle

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