Das Foto zum Wochenausklang und seine Geschichte

Meine erste Schreibmaschine bekam ich geschenkt als ich vierzehn Jahre alt war. Weihnachten 1974 befand sich in einem festlich verpackten Karton eine Gabriele Reiseschreibmaschine der Firma Triumph-Adler. Gleichzeitig bekam ich ein Wikingerschiff als Modellbausatz geschenkt.

Das weiß ich aber nur noch, weil ich aus lauter Not und mit großem Eifer die achtseitige Bedienungsanleitung abgeschrieben habe. Mit meiner Gabriele versteht sich. Ich begann das Unterfangen am ersten Weihnachtstag nachmittags um fünf, nach der Weihnachtstorte und konnte so vor den Erwachsenen-Schwafeleien aus dem Wohnzimmer fliehen. Ich arbeitete sehr konzentriert, immer ein Buchstabe nach dem nächsten. e und n oder s und r waren ja schnell zu finden. Aber an den w’s und p’s und c’s bin ich lange verzweifelt. So war mein erster zusammenhängender Schreibmaschinentext auch erst am darauffolgenden Tag kurz vor dem Zubettgehen (ab)geschrieben.

Die abgebildete Schreibmaschine steht übrigens im jüdischen Museum in Berlin und dürfte um einiges älter sein als meine Gabriele.