Das Foto zum Wochenende und seine Geschichte

Trauer… Vor einer Weile kam eine Kundin zu uns in den Laden und meinte, sie kaufe auch schon mal Trauerkarten auf Vorrat. Da man ja nie wisse, ob nicht mal spontan eine gebraucht würde, sei es gut, immer welche im Haus zu haben. Das fand ich an und für sich ja schon ziemlich skurril. Doch was ich dann während meines Kurzurlaubs in Wien gesehen habe, lässt die oben genannte Eigenart doch völlig normal erscheinen…

Bei einem Besuch auf dem Wiener Zentralfriedhof konnte man die Bestattungs- und Begräbnisleidenschaften der Wiener sehr gut anhand der Gruften und Grabsteine und deren Inschriften erkennen. Riesige Gruften, imposante Grabsteine säumten das insgesamt 2,5 km² große Areal. Der alte jüdische Teil des Zentralfriedhofs liegt völlig verfallen dar, bietet geradezu verwunschene Ecken und einer Vielzahl an wilden Tieren, Rehe finden sich auch darunter, einen natürlichen Lebensraum. Auf diesem Teil des Friedhofs fühlt man sich in die Zeit alter Schwarz-Weiß-Horrorfilme versetzt. Zerbrochene Grabsteine und -platten, überwucherte Gruften, aus den Angeln gehobene Türen und kniehohes Gras auf den Wegen. Im neueren Teil liegen die Ehrengräber von Mozart, Beethoven, Bach, Falco und anderen. Aber auch die normalen Gräber sind aus unserer Sicht ein wenig pompöser und größer als bei uns.

Aber um auf den einleitenden Absatz zurück zu kommen: Da gab es doch tatsächlich auch Grabsteine, bzw. Gräber auf Vorrat, nur für den Notfall…