Das Foto zum Wochenende und seine Geschichte

Schweden 2 – Verzählt… Nicht weit vom Haus meines Freundes (was auf schwedisch so circa 40 Kilometer bedeutet) liegt an der Grenze zu Norwegen der kleine Ort Charlottenberg. Nichts wirklich Liebenswertes kann man hier finden, doch an einem langweiligen Donnertagnachmittag im eiskalten Februar mache ich eine erstaunliche Entdeckung…

In Charlottenberg gibt es zwei Supermärkte nur für Süßigkeiten. Viele hundert Quadratmeter staut und stapelt sich Zucker in jeder nur erdenklichen Form. Chips (okay, da ist jetzt kein Zucker drin) gibt es dort nur in »Dash«-Eimer-Gebinden, Pralinenschachteln haben Ausmaße von Werkzeugkoffer und Coca-Cola-Dosen werden in der Regel auf Paletten abgeschleppt. Und das alles nur, weil Schweden für Norweger ein ziemlich preiswertes Land ist. Im Klartext bedeutet das, Süßigkeiten kosten nur ungefähr ein Viertel im Vergleich zu norwegischen Leckereien. In dementsprechenden Mengen kauft der Durchschnittsnorweger auch ein. Hier und da gibt es Schwierigkeiten beim Schließen des Kofferraumes.

Herzstück des Geschäftes ist aber die Abteilung mit offenen Süßigkeiten, die man mit kleinen Schaufeln in gefährlich große Papiertüten scheppen kann. Ich schätze, es sind mindestens 150 verschiedene. Und da Februar ist, draußen das Thermometer schon wieder unter minus zehn Grad gerutscht ist und ich Langeweile habe, beginne ich zu zählen. Was für eine Fehleinschätzung. Nach zwanzig Minuten bin ich fertig und wenn ich auch die eine oder andere Schütte doppelt gezählt oder ausgelassen habe: Ich komme auf sage und schreibe sechshundert. Da habe ich nun die Qual der Wahl und zack, wieder sind zwanzig Minuten rum und ich bin gute 200 Schwedenkronen ärmer, denn für Deutsche ist Schweden kein besonders günstiges Land…