Miriam Toews, Die fliegenden Trautmans

Hattie hatte sich das alles so schön vorgestellt. Als Künstlerin in Paris leben, mit ihrem wundervollen Freund Marc glücklich sein, das war ihr Traum. Doch als sie einen Anruf von ihrer elfjährigen Nichte Thebes erhält ist klar, sie muss sofort nach Kanada zurück. Ihre Schwester, schon immer schwer depressiv, muss in eine Klinik eingewiesen werden und Thebes und ihr fünfzehnjähriger Bruder Logan sollen vorübergehend bei ihrem Vater unterkommen.

Leider weiß niemand, wo der sich gerade aufhält und so macht sich Hattie mit den zwei Kindern in einem ziemlich verrosteten Van auf die Suche nach ihm. Erst fahren sie zu seinem letzten bekannten Wohnort und von dort geht es weiter, quer durch Amerika. Sie schlafen in heruntergekommenen Motels, ernähren sich aus einer Kühlbox und treffen auf ihrem Trip die schrägsten Typen. Vor allem aber kommen sich die drei näher. Sie reden miteinander, vor allem Thebes kann quasseln wie ein Wasserfall, erzählen sich von Träumen, Hoffnungen und ihren Ängsten.

Wie schon in »Ein komplizierter Akt der Liebe« und »Kleinstadtknatsch« gelingt es der Autorin auch hier Figuren zu zeichnen, die zwar ziemlich schrullig aber dabei so liebenswert sind, dass man sie sofort ins Herz schließen muss. Eine traurige komische Geschichte, die ich sehr gerne gelesen habe.

Miriam Toews
Die fliegenden Trautmans
bvt
€ 9,90

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