Tanguy Viel, Paris-Brest

Ein bisschen Dylan Thomas höre ich auf den ersten Seiten heraus, in dem kleinen 160 Seiten Roman von Tanguy Viel und überlege, ob das mit Grauer Stadt am Meer zu tun hat. Dylan in Wales, Viel in der Bretagne, genauer gesagt in Brest.

Nicht immer sind Familien Orte der Geborgenheit und Liebe. Der neue Roman von Tanguy Viel handelt von einer bretonischen Sippe, in der keiner keinem traut.

Die Großmutter erbt viel Geld und eine Putzfrau. Der Vater veruntreut die Kasse des lokalen Fußballvereins. Die tyrannische Mutter bemüht sich um Kontrolle der Situation. Der Bruder hat wenig Talent und ein Geheimnis. Und der Erzähler seinerseits will alles ans Licht bringen. Nachdem seine Familie der Bretagne den Rücken gekehrt und sich im Süden niedergelassen hat, bleibt Louis, der Erzähler, bei seiner Großmutter in Brest und verbringt die Abende mit dem zwielichtigen Sohn ihrer Putzfrau, bei Rotwein und Zigaretten. Ein böser Plan entsteht. Und einmal mehr hört Louis auf seinen vermeintlichen Freund.

Tanguy Viel
Paris-Brest
Wagenbach Verlag
€ 16,90 Euro

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