Das Foto zum Wochenende und seine Geschichte

Heavy Metal… Tausendmal vorbeigerauscht und nie wirklich wahrgenommen. Zu Fuß durchs Ruhrgebiet nimmt man plötzlich Dinge ganz anders oder überhaupt erst wahr. Der alte Bunker an der A40 im Kreuz Kaiserberg steht zum Beispiel mit einem Bein auf der Autobahn und mit dem anderen in einer Dorfidylle.

Bunker haben durch ihre Bauweise eine extremhohe Halbwertzeit. Werden sie nicht mehr gebraucht, sind sie nur noch ein Schandfleck in der Landschaft, können aber wegen der meterdicken Wände nicht einfach weggesprengt und abgetragen werden. Die Sprengung würde die ganze Umgebung in Mitleidenschaft ziehen. Deshalb lässt man sie meist wo sie sind und versucht sie anderweitig zu nutzen.

Hier in der Siedlergemeinschaft Werthacker ist das Spannungsfeld enorm hoch, beherbergt dieser Bunker doch Proberäume einer Musikgattung, deren Schalldruck meterdicke Wände benötigt um effektiv abgeschirmt werden zu können: Hier proben Bands aus dem Heavy Metal Sektor. Und da der Bunker ja verkehrsstrategisch gut liegt, können sich Musiker aus der ganzen Region unkompliziert mit direktem Autobahnanschluss treffen. Ein Verkehrsknotenpunkt der informellen Art.

Dass das bei der An- und Abreise im dörflichen Werthacker zu krassen Kontrasten führt, kann sich jeder schnell ausmalen. Die aufkeimenden Konflikte – so der örtliche Polizist – entladen sich aber immer nur an falschgeparkten Fahrzeugen und konnten bisher alle beigelegt werden…