Das Foto zum Wochenende und seine Geschichte

Roter Punkt… Es gibt Psychologen, die behaupten, freundliches Auftreten verfehle seine Wirkung nie – auch oder gerade im Wirtschaftsleben. Deshalb ermuntern sie Unternehmer zum Beispiel, Mahnungen ohne jeden harschen Unterton zu verschicken. Wobei sicherlich das Wort Mahnung an sich schon unangebracht sei. Besser man spreche von freundlicher Erinnerung. Die Wirkung solcher Briefe ließe sich einfachst daran messen, wie schnell der säumige Zahler seine Außenstände begleicht. Denn genau das möchte man ja erreichen…

Macht ein solcher Versuch auch im Straßenverkehr Sinn? Das Versuchsfeld ist ja genügend groß. Während-der-Fahrt-Telefonierer, ignorante Parkplatzsünder, unbelehrbare Raser, notorische 30-Fahrer und natürlich Rotlichtsünder.

Gerade Letzteren möchte die Stadt Antwerpen offenbar mit einer großangelegten Harmoniekampagne an den Kragen. Autofahrer, die an der Schelde unterwegs sind, werden nicht mehr nur durch sprödes rotes Ampellicht zum Anhalten aufgefordert, nein, es sind wunderbar anmutende Emotionsleuchten, die direkt ins Herz der wartenden Autofahrer leuchten sollen. Was für eine Idee! Ob sie Schule machen wird? Oder sind es doch nur Guerilla-Streetfighter, die tagsüber aus schwarzen Pappen Herzen ausschneiden und sozusagen mit dem Abfallprodukt Ampel bestücken und dadurch für einen menschlicheren Umgang im Straßenverkehr werben möchten?

Ist doch eigentlich egal. Ich hatte auf jeden Fall meine helle Freude an der Kunst im öffentlichen Raum und fuhr die Straße noch einmal zurück, einfach um zu sehen, ob mir meine Augen keinen Streich spielten.

 

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