Das Foto zum Wochenende und seine Geschichte

Luxus… Manchmal sitze ich vor meinem leeren Blatt, überlege eine kleine Begebenheit, schreibe ein paar Sätze und frage mich, ob überhaupt irgendjemand liest, was da als Foto der Woche und seine Geschichte auf unserer Internetseite veröffentlicht wird. Nun denn…

In der letzten Woche bekam ich eine Mail einer Dame, die offenbar nicht nur die Fotogeschichten liest, nicht nur schmitzkatze aufmerksam studiert, sondern auch noch hin und her kombiniert. In einem Artikel las sie nämlich über meine Aversion gegen jede Form von Luxus, in einem anderen Text entdeckte sie aber meine Neigung im Winter morgens die Standheizung meines Volvos zu starten und fragte mich, ob das nicht auch eine Form von Luxus sei? Ertappt!

Es gibt wenig Luxus, den ich mir in meinem Leben gönne, aber 160 PS, eine Standheizung und noch wichtiger: eine gescheite Musikanlage in meinem Volvo gehören dazu. Ich empfinde es auch als ganz großes Privileg, ein solches Auto fahren zu dürfen. Ein Automatikgetriebe macht zusammen mit guter Musik jeden Stau erträglich. Wenn ich nach einer langen Autofahrt aus dem Wagen steige, bin ich nicht gerädert – das kenne ich auch anders. Und bei höheren Geschwindigkeiten sind Gespräche immer noch möglich, ohne dass ich meine Mitfahrer anbrüllen muss. Ansonsten freue ich mich allerdings mehr über 1-Sterne als über 5-Sterne-Hotels. Essen, was auf den Tisch kommt und keine drei Kellner, die mich bedienen. Wandern mit Rucksack und ohne Gepäcktransfer. Kleine Gespräche statt großer Worte.

Ganz besonders gefallen mir allerdings Menschen, wie die Eingangs erwähnte Dame, die mich behutsam mit der Nase auf kleine Ungereimtheiten stupsen. Ohne ein Wort der Empörung, ohne den Zeigefinger zu erheben. Solche Menschen sind der größte Luxus, den es für mich gibt und deshalb möchte ich mich in aller Form herzlich und öffentlich für den Hinweis bedanken.

 

 

 

1 Kommentare

  1. Ursula Peters

    Hallo, lieber Herr Schmitz,
    genug der Dankesworte, da habe ich Ihnen auch noch die Idee zur Geschichte der Woche präsentiert. Wenn das nicht „Luxus“ – im kommunikativen Sinne – ist!
    Aber auch ich war nicht untätig in Sachen „Luxus“, ich habe mir nämlich in der Grafenstr. 44 das Heft FROH! gekauft, um neue Aspekte ins Dunkel meines stark materiell geprägten Luxus-Verständnisses zu bringen.Und das alles wegen Ihrer Standheizung und meines Wunschkaffeeautomaten (auch Luxus)!
    Allerbeste Grüße
    Ursula Peters

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