Kategorie: Das Foto zum Wochenbeginn und seine Geschichte

Das Foto zum Wochenende und seine Geschichte

Englischarbeit…  Und gestern war dann die Beerdigung. Die Kirche in Frillendorf war bis auf den letzten Platz besetzt. Klar, meine alte Lehrerin war sehr beliebt, in der Gemeinde, in der Kantorei der Kreuzeskirche und überhaupt. Mit einem Halbsatz wurde auch an ihren beruflichen Werdegang erinnert. Der Rest war Trauerfeier und Messe in einer mehr oder weniger geglückten Kombination…

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Das Foto zum Wochenende und seine Geschichte

Noch nie hatte ich erlebt, wie dicht Freude und Kummer beieinander liegen können… Vielleicht ist es ein Jahr her, dass meine Englischlehrerin aus Kindertagen in unserer kleinen Buchhändlerküche hockte und mir vom späten Glück der Liebe vorschwärmte, in Tönen und mit Vokabeln, die man bei einer Frau mitte sechzig nicht erwartete. Nur vierzehn Tage später saß sie an der selben Stelle und berichtete mir von der schweren Krankheit ihrer Tochter.

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Das Foto zum Wochenende und seine Geschichte

Heiner mit dem Roller… Der erste Schultag. Aufgeregte Kinder versammelten sich hinten rechts vor dem Flachbau der Nikolausschule. Heute sagt man wohl Pavillon, damals war der Begriff Baracke schon eher angebracht. Links ein Klassenraum und rechts einer, ich kam in den rechten. Neben mir mein Freund Raimund. Wenigstens einer, den ich kannte. Der braune lederne Schultornister war viel zu groß für meine schmalen Schultern. Gefüllt war er mit den ersten Utensilien, die den neuen Ernst des Lebens unterstrichen, zum Beispiel eine Schiefertafel und eine Handvoll Griffel. Das kleine Schwämmchen baumelte am Riemen. Die wenigsten Kinder hatten Schultüten dabei. In den 60er Jahren wurde eben noch nicht soviel Aufhebens gemacht, wenn ein Kind in die Schule kam. Nervöse Mütter. Vielleicht waren sie stolz auf ihre Kinder, vielleicht hofften sie aber auch nur, dass die Prozedur bald vorbei wäre. Zuhause wartete eine Menge Arbeit. Schließlich hatten die älteren Kinder gleich Schule aus und würden hungrig nach Hause kommen und der Jüngste musste auch noch von der Nachbarin abgeholt werden.

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Graffiti… Sie begegnen uns auf Schritt und Tritt. An Hauswänden, auf Trafohäuschen, keine Mauer ist vor ihnen sicher, sie machen nicht halt vor Bus oder Stadtbahnen. Sie gehören zu unserem Alltag dazu: Graffitis. Für den einen sind sie Kunst im öffentlichen Raum, für viele andere schlicht Vandalismus. Laut Wikipedia bringen Deutsche jedes Jahr rund 500 Milionen Euro auf, um sich vor Sprayern zu schützen oder an die Wand gesprühtes wieder zu entfernen. Eine stolze Summe…

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Graugrau… Der Platzregen hatte gerade nachgelassen. Ein wenig tropfte es noch, da erreichte ich das kleine nette Gartencafe. Ins Haus mochte ich mit den matschigen Wanderstiefeln nicht gehen. Deshalb trocknete ich notdürftig einen eisernen Klappstuhl und setzte mich geschützt von einer alten Linde ins halbwegs Trockene und bestellte einen Kaffee. Die Damen fielen mir natürlich schon vorher auf, aber erst jetzt war ich nicht mehr mit meinen nassen Sachen beschäftigt. Die beiden saßen im Regen…

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Das Foto zum Wochenende und seine Geschichte

Inne halten… Die Zeiten ändern sich. Da, wo in der Heimatgemeinde meiner Kindheit drei Kapläne und ein Dechant ihren Dienst versahen, da wo es täglich Gottesdienste und sonntags gar drei gab, ist die Gemeinde arg geschrumpft und das Personal zurückgefahren worden. Katholischer Priester ist ja auch heute kein Traumberuf mehr. Gemeinden werden zusammengelegt, wollen aber nicht zusammenwachsen. Messen werden seltener zelebriert und die meisten sind auch nicht mehr gut besucht. Und wenn der heimische geistliche Nachwuchs gar nicht mehr in Sicht ist, kommt ein freundlich lächelnder Inder und beginnt den Gottesdienst mit den Worten: »Isse begrüsse Sie meine liebe Brüdder und Swester.«

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Kirschkuchen… Die Perspektiven haben sich verschoben. Der Blick auf die Ruhr ist nicht mehr so überwältigend und der Biergarten ist auch nicht so riesig, wie ich ihn in Erinnerung behalten habe. Ist ja auch alles lange her. Ich war damals wohl nicht viel größer als einen Meter zwanzig und mit meinen sieben oder acht Jahren kannte ich noch wenig von der Welt. Deshalb war auch der Urlaub, den wir in diesem Sommer gemacht hatten, so besonders…

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